Everest Trail Race Nepal
Asien als dritter Kontinent und speziell Nepal als Land unserer Charity sind ein perfekter Rahmen für einen der fordernsten Läufe der Run for Children Serie. 160km mit 15’000 Höhenmetern sind nur Zahlen. Hart und doch einzigartig schön war das Erlebnis Everest Trail Race 2018.
Tag 1
Jiri – Bhandar
21,5km, 1980 HM+, 1820 HM-
Back in Nepal. Nach Mountainbiken, Trekking und Kultur wird es mal Zeit für einen Lauf im Land mit dem grössten Höhenunterschied. Von 80m an der indischen Grenze bis zum Mt. Everest liegen ein paar Tausend Meter. Das wirkt sich auch auf unsere täglichen Etappen aus.
Der Veranstalter hat den 1. Tag als „Einrollen“ und Gewöhnung an die Trails und Markierung ausgeschrieben. Knapp 2000 Höhenmeter waren dann als Einstieg auf die kurze Distanz schon mal recht happig. Steil mit bis zu 20% Steigung ging es oft über Steinstufen rauf bis auf 2700m. Technisch noch nicht zu anspruchsvoll hat es gereicht, um mich nach einem Kilometer bereits das erste Mal auf einer Schotterstrasse zu überschlagen. Das sollte noch nicht alles für heute sein.
Die Nacht in Jiri, dem Startort im Zelt war nicht sehr erholsam. Divali, das Lichterfest wird gerade ausgiebig gefeiert. Blinkende Lichterketten, laute Musik, Feuerwerk und Tanz bestimmen das Bild auf den Strassen. Das geht dann schon mal gern bis in die Morgenstunden. Nach 8 Stunden Busfahrt wäre Schlaf dringend notwendig gewesen.
Nach dem Sturz war ich dann aber definitiv wach. Und schon gings bergauf. Grün, im Wald. Wer sich die Everest Region als zerklüftete Stein- und Felslandschaft vorstellt, liegt vollkommen falsch. Das trifft nur auf die Höhenlagen ab 6000m zu. Darunter betreiben Bauern wunderschön angelegte Terrassenfelder. Kühe, Schafe, Ziegen weiden. Und die Dörfer sind sehr weitläufig und verteilen sich über die Berghänge.
Den höchsten Punkt des heutigen Tages haben wir bei 2700m erreicht. Noch nicht die ganz grossen Höhen, aber als Einstieg reicht das. Solokhumbu, wie die Everest Region heisst, hält einiges an Überraschung für uns in den nächsten sechs Tagen bereit.
Und was ist mir sonst noch wiederfahren heute? Kurz vor dem Ziel bin ich beim Versuch über ein Matschloch zu springen, bis zum Knöchel darin versackt. Es war gefüllt mit Kuhsch… Wenn das mal kein Glück für den Lauf bringt.
2. Etappe
Bhandar – Jase Bhanjyang
23km, 3486HM+, 1796HM-
Noch nie habe ich auf etwas mehr als einem Halbmarathon knapp 3500 Höhenmeter zurückgelegt. Und das rauf auf den Pickey Peak 4068m. Akklimatisierung wird überbewertet…
Doch zuerst ging es von Bhandar ein paar Kilometer bergab ins Tal. Mit dabei meine eigens angefertigten biologisch abbaubaren Trailrunning Stöcke. Aus Bambus. Selbstgestecktes Ziel für das Everest Trail Race ist es, die gesamte Strecke ohne Stöcke zu absolvieren. Die heutige Etappe hat mir dann aber doch etwas Respekt eingeflösst. Selbst die Sherpa Läufer haben sich Ruten organisiert. Also los zum Bambushändler des Vertrauens. In meiner Länge hat er noch was im Garten liegen. Mit der Machete zurechtgestutzt, sollte das gehen.
Beim ersten Teilstück des 16km Anstiegs dann die Ernüchterung: beim Abstützen splittern die Stöcke schnell an der Bodenseite. 1x rumdrehen geht noch. So komme ich ein paar Kilometer weit, dann werden sie wieder der Natur übergeben.
Heute werden wir das erste Mal über die Waldgrenze kommen. Während in einigen Regionen Nepals Vegetation bis über 5000m Höhe vorherrscht, wachsen hier ab 3800m nur noch Rhododendrenbüsche. Oberhalb hoffen wir auf Sonne. Vergebens. Morgens ist es oft klar. Am Mittag zieht es dann zu. Das spezielle dabei: wenn die Sonne raus ist, steigen die Temperaturen schnell auf über 20°C. In den Wolken fallen sie aber ebenso schnell auf unter 10°C. Und mit etwas Wind gefühlt noch kälter. Dazu kommt die Höhe. Während ich bisher immer recht gut damit zurecht kam, geht heute nicht viel. Muss die Geschwindigkeit stark reduzieren. An rennen ist nicht mehr zu denken. Langsam rauf zum Gipfel, eine warme Brühe am Verpflegungsposten und schnell wieder runter. Über einen fantastischen Singletrail.
Das Camp liegt auf 3700m. Bereits der Gedanke daran bereitet einigen Kopfschmerzen. Mal schauen, ob wir ein Auge zubekommen.
3. Etappe
Jase Banjyang – Kharikhola
38km, 2521HM+, 4110HM-
Zahlen trügen. Tendenziell geht es auf der längsten Etappe abwärts. Das macht es aber nicht besser… Insgesamt ein sehr schöner Tag mit technisch anspruchsvollen Downhills. Und auch gut laufbaren Passagen.
Nach einer kalten Nacht im Zelt mit erstaunlich gutem Schlaf für die Höhe (etwas erhöhter Puls und Kopfschmerz ist normal) verwöhnte uns ein grandioser Sonnenaufgang. Mera Peak mit seinen 6500m und die Nachbargipfel bäumen sich vor uns auf. Wir werden hier jeweils früh geweckt. Die erste Gruppe, im Ranking die letzten 15 Läufer startet bereits eine Stunde früher. Chiabbati, Eier, Marmelade, Cornflakes, Kaffee, Kartoffeln usw. werden ab 5.30 Uhr im Esszelt serviert. Unser kleines Camp besteht ausserdem aus einem Medizinzelt, Toiletten- und Duschzelten, einem Medienzelt und diversen 2-Mann-Zelten. Eine kleine Stadt. Alles mit viel Aufwand hier rauf transportiert. Mit dem Helikopter.
Nach dem Start um 8 Uhr ging’s kurz rauf, bevor der erste unwegsame Downhill wartete. Laufen lassen geht hier nicht. Rutschig, Wurzeln, Nässe, scharfe Serpentinen. Von allem ein wenig. Aber auch frei an den steilen Hängen verlaufende Singletrails mit spektakulären Ausblicken in die tiefen Täler. Habe irgendwie mit dem rechten Fuss einen grösseren Brocken ins Rollen gebracht und mir an den linken Knöchel geschleudert. Schmerzhaft. Aber Schmerz ist nur im Kopf. Am Abend werde ich dann feststellen, dass die Stelle tiefrot und geschwollen ist.
Am Checkposten konnte ich mich ein wenig ablenken. Stärkung mit heisser Suppe und Trockenfrüchten und weiter geht’s. Das Besondere heute: Bergankunft. 5km hoch nach Kharikhola zum Kloster. Viel Verkehr am Anstieg. Keine Autos (hier geht nichts mit jeglicher Art von Fahrzeugen), sondern durch Pferde, Maultiere und Yak’s. Das soll die nächsten Tage noch mehr werden, dann erkläre ich euch, wie man diese am schnellsten überholt…
Gegen Abend hatten wir Gelegenheit, der Zeremonie im Kloster beizuwohnen. Ein paar wenige Mönche. Singsang. Entspannte Atmosphäre. Gut zum Abschalten.
War ein langer Tag. Beine hoch und Essen. Der schönste Teil des Tages bei den Mehrtagesläufen beginnt.
4. Etappe
Kharikhola – Phakding
27km, 2479HM+, 1975HM-
Am 4. Tag werden wir auf die Touri-Autobahn stossen, die die meisten Trekker bei ihrer Reise in die Everest Region nutzen. Was das bedeutet, können wir uns am Morgen beim Start noch nicht vorstellen. Wettertechnisch wird es auch eher ungemütlicher. Wir kommen in die höheren Lagen. Während das Camp in der vergangenen Nacht noch auf 2100m lag, werden wir ab heute die Nächte in Gästehäusern verbringen. Konkret heisst das für die kommende Nacht: kalte Zimmer in zugigen Gemäuern auf 2600m.
Die Kleider und der Schlafsack sind feucht. Es ist jeden Tag so bewölkt, dass die Sonne ihre Kraft nicht bis zu uns bringt. Nach dem Lauf die verschwitzten Sachen nicht trocknen zu können bedeutet, am nächsten Morgen in der Kälte klamme Kleider dem energetisch schon arg beanspruchten Körper zuzumuten. Das Resultat ist einfach und weitläufig bekannt: einige haben bereits einen festsitzenden Keuchhusten. Ich bin einer davon.
Hilft aber nix. Das Tagesziel ist 27km entfernt. Auf und ab. Also mehr auf. Nach kurzer Einrollphase durch den Ort über 2km geht es in die erste Hammersteigung. 5km mit 900 Höhenmetern. Ab und an mal ein Blick zurück auf das Kloster und den Ort, aber eigentlich geht der Blick immer nach vorn. Ob da am 4. Tag keine Müdigkeit aufkommt? Na klar. Aber das ist für jeden gleich. Und jeder hat seine eigene Strategie damit umzugehen. Die Erfahrung lehrt, dass so ein Mehr-Etappenlauf erst am 3. oder 4. Tag beginnt. Wenn du darauf eingestellt bist: Glückwunsch! Wenn nicht, werden die kommenden Tage zur Hölle. Mich nervt die Erkältung, das Kratzen in der Brust. Und die Knie leiden bei den bergab Passagen zusehens. Tempo rausnehmen und sehr vorsichtig über die rutschigen Steine tänzeln. Nur nicht verdrehen/verknacken. Das wäre das Aus.
Auf den engen Singletrails haben wir jetzt auch mehr und mehr Tierkontakt. Wir kommen dem Sagarmatha Nationalpark immer näher. Dort sind die Trekking Horden unterwegs. Die wollen Essen und Trinken. Und da es keine Strassen gibt, muss sämtliches Lebenswichtige oder -unwichtige zu Fuss oder eben mit den Lasttieren transportiert werden. Und die gehen stur ihren Weg. Der Veranstalter hat im Briefing darauf hingewiesen, die Tiere immer bergseitig zu überholen oder zu queren. Talseitig könnte das fatale Folgen haben. Wenn ein einige hundert Kilo schweres Yak mit den Riesenhörnern aus Versehen mal den Kopf dreht, bist du weg. Auf der Bergseite besteht aber auch ein Problem. Die sturen Maultiere, mit Gasflaschen beladen, interessieren sich nicht für deinen Laufweg. Die haben ihren. Schier aussichtslos so ein Viech wegzustossen, wenn du zwisch Fels und Gasflasche eingeklemmt bist. Also lieber am Hang etwas höher versuchen vorbezukommen. Ja, man kann auch warten, bis sich eine breitere Stelle bietet. Aber bei bis zu 20 Tieren in einer Reihe braucht es da sehr viel Geduld. Und wir sind ja schliesslich in einem Rennen.
Ab Kilometer 21 nutzen wir dann den besagten kommerziellen Everest Trek für die nächsten Tage. Was das im Detail bedeutet, dazu morgen mehr. Nur soviel vorab: ich bin schockiert!
Glücklich und wieder durchgefroren sind wir solide in Phadking angekommen. Im Ort entdecken wir eine gut sortierte Bäckerei mit Kolbenkaffeemaschine und ausgezeichnetem Kuchen. Von gedecktem Apfel über Zimtschnecken bis hin zu Schokolade in drei Varianten. Da kann man nicht widerstehen. Die Bäckerei & Cafe trägt dann auch einen deutschen Namen. Wie so viele Backshops an den Trekkingrouten. „Es war oft der Fall, dass Deutsche ihre Rezepte mitgebracht haben und diese dann nachgebacken werden“, erklärt der Betreiber. Für mich erhärtet sich der Verdacht, es muss eigentlich nur eine einzigen Person gewesen sein. „Der Gründer“. Egal in welcher Ecke Nepals man auf eine German Bakery stösst, schmecken die Süsswaren immer gleich. Aber eben sehr gut. Daher ein Dank dem Pionier. Die Kuchen helfen bei Energiemangel immer…
Jetzt aber ab ins Bett. Morgen steht ein spannender Tag bevor. Bleibt gespannt!
5. Etappe
Phakding – Tyangboche
21km, 2479HM+, 1975HM-
Der Tag der Tage. Dem höchsten Berg der Erde so nah sein, wie noch nie. Es soll ein bewegender Moment werden. Aber wie immer: zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen.
Früh am Morgen brechen noch nicht so viele Trekking-Touristen auf. Unsere Chance, noch ein paar Kilometer zu machen, bevor die Wege voller werden. Beim Begriff „Autobahn“ liegt man hier gar nicht so falsch. Etwa eine Fahrbahnbreite gut unterhaltener Weg, teils gepflastert, zieht die Ströme rauf in die einst abgelegenen Regionen. In den Dörfern unterwegs bekommt man alles, was das Herz hier oben begehrt. Ausrüstung, Kleidung, westliches Essen, Souvenirs. Oder was eigentlich niemand braucht, da die meisten gut ausgerüstet anreisen. Dabei gilt: je höher, desto teurer. Das Geld muss dabei in den vier Hauptsaisonmonaten April/Mai und Oktober/November verdient werden. Besonders in einem Ort wie Namche Bazaar ist die Konkurrenz gross. Die Siedlung ist eine der wichtigsten und wird als Einstiegstor in die höhere Himalayaregion bezeichnet. Sämtliche Expeditionen und Ausflüge zum Basecamp kreuzen den Ort.
Wir kommen nach etwa 2 Stunden nach einem wieder mal nicht endend wollenden Anstieg hier durch. An der berühmten Hillary Bridge war ein rechtes Gedränge. Während der letzten Tage haben wir einige Hängebrücken passiert. Teils hunderte Meter hoch. Es macht besonderen Spass, darüber zu rennen und ebenfalls auf der Brücke befindende Wanderer ins Straucheln zu bringen. Das flexible Gestänge schaukelt sich richtig auf und die Unvorbereiteten beginnen unfreiwillig zu hüpfen. Unangenehm wird es mit Tieren gemeinsam auf der Brücke. Durch die Gangart schaukelt die Brücke seitlich. Ich habe mich ein paar Mal dabei ertappt, das Handy für ein Foto zu zücken. Aber nein. Schön sein lassen. Ich weiss nicht, wieviele Kameras etc. jährlich den direkten Weg ins Flussbett finden.
Nach einem weiteren Anstieg dann endlich der grosse Moment. Am Ende einer Wegbiegung bauen sich schneebedeckte Berge auf. Das Wetter ist traumhaft am späten Vormittag. Vor uns liegen: Ama Dablam 6814m, Lotse 8516m und der Mt. Everest 8848m. Mit grosser Befriedigung kann ich hier ruhig zugeben: ein paar Freudentränen sind geflossen. Die Anstrengung der letzten Tage mit dem Ziel diesem Mythos nahe zu sein, löst unglaubliche Emotionen aus. Hier auf 3800m ist man dem Gipfel in der Höhe noch 5km entfernt! Der optische Eindruck trügt und die Wahrnehmung ist eher wie bei einem Alpengipfel. Aber genau da liegt der Unterschied zwischen dem Möglichen und dem Unmöglichen. Ich würde mir nie zumuten, das Ungetüm zu besteigen. Ja, so schön das Massiv ist, löst aus auch Ehrfurcht aus.
Der heutige Zieleinlauf am Kloster in Tyangboche ist der Beeindruckenste des Everest Trail Race. Den später ankommenden bleibt der Blick auf die Bergkette verschlossen. So schnell schlägt das Wetter hier um. Und das macht den Himalaya so unberechbar.
Neben den Glücksgefühlen schwingt auch sehr viel Erleichterung mit. Nur noch eine Etappe, dann ist es geschafft. Meine Erkältung verhärtet sich. Fühle mich immer kraftloser. Die kommende Nacht auf 3800m wird da keine Linderung bringen.
Könnte heute nur Bilder vom Berg der Berge veröffentlichen. Gab aber natürlich noch viel mehr zu sehen.
6. Und letzte Etappe
Tyangboche – Lukla
30km, 2105HM+, 3168HM-
Die Impressionen werde ich so schnell nicht vergessen. Frühstück mit Blick auf den Everest. Wann hat man das schon mal. Konnte es aber nur bedingt geniessen. Nach einer katastrophalen Nacht verschlechert sich mein Gesundheitszustand von Tag zu Tag. Bin geschwächt bis in die Knochen. Heute noch über die letzten 30km ins Ziel schleppen.
Und so habe ich von dem Tag auch gar nicht viele Bilder im Kopf. Beim ersten Downhill habe ich bereits gespürt, hier geht nix. Weiche Knie, Muskulatur versagt. Der Körper hat sich wie gesträubt. Dann ein langer 5 Kilometer Anstieg. Mir wurde immer kälter. Musste die Daunenjacke überziehen. Das mach ich beim Laufen nicht mal bei tiefsten Minusgraden. Oben gab es dann eine warme Suppe. Hat für einen kurzen Moment geholfen.
In der starken Bewölkung und der damit verbundenen schlechten Sicht war es nicht einfach, den Weg zu finden. Ab und an tauchten mal Schatten auf und ich konnte die Einheimischen fragen. Oberhalb von Namche Bazaar dann plötzlich wieder Horden von Trekking Touristen. Sie machen sich auf den Weg nach oben. Freundlich wird mit einem lauten Ausruf „Runner“ Platz gemacht. So wissen alle anderen, dass da was im Anflug ist. Eine Gasse geht auf und unter Applaus und Anfeuerung schlängeln wir uns hindurch.
Ab Namche Bazaar sind wir wieder auf der Strecke von gestern. In entgegengesetzter Richtung. Unspektakulär. Einfach zu Ende bringen. Bin recht genervt heute. Die in voller Wegbreite Spazierenden, die dich wohl ankommen sehen, aber erst 1 Meter vorher realisieren: ‚Upps, da kommt ein Läufer‘ machen es auch nicht besser. Da rutscht ab und an schon mal ein Fluch raus.
Das Ziel in Lukla dann eher nüchtern. Am Ortseingangstor das Zielbanner. Die Organisatoren mit Applaus. Glückwünsche. Keine grosse Party. Die Highlights haben wir in den vergangenen Tagen erlebt. Run for Children 3/7 erfolgreich ins Ziel gebracht. Mit Superlativen ist immer vorsichtig umzugehen, aber das war aufgrund der Umstände, Höhenmeter und Höhe selbst einer der härtesten Läufe, die ich je gemacht habe. Happy mit dem Finish.
Jetzt will ich nur ein warmes Zimmer und eine Dusche. Fehlanzeige. Im surrealen Lukla ist es dunkel und bewölkt. Das Hotel hat keinen Ofen. Und warmes Wasser gibt es nur für die ersten Glücklichen. Hoffen wir mal, morgen vom abenteuerlichen Flughafen mit weltbekanntem Ruf nach Kathmandu in die Wärme zu kommen. Heute gingen aufgrund des Wetters keine Flüge. Hier wird auf Sicht geflogen. Auf der 500 Meter kurzen Landebahn eingekeilt zwischen aufragenden Bergen, reicht Bewölkung bereits aus, um den Flugverkehr lahm zu legen.
Und wir kamen am nächsten Tag wohlbehalten nach Kathmandu zurück. Eine unglaubliche Woche geht bei der Award Zeremonie zu Ende. Ich konnte mir in der Altersklasse den 3. Platz sichern. Perfekter Abschluss einer gelungenen Woche an der Award Zeremonie in Kathmandu beim Everest Trail Race. Glückwunsch den Finishern!
Starke Leistung aller Beteiligten unter niemals einfachen Umständen. Der Blick auf den Everest war dabei sicher das Highlight. Es sind aber immer die Menschen, die so einen Mehrtageslauf besonders machen. Die Kameradschaft während des Wettkampfs, das gemeinsame Erlebnis, Freude und Leid zu teilen, stechen dabei hervor. Auch von Veranstalterseite ist das logistisch kein einfaches Unterfangen. Grosses Dankeschön an die etwa 100 Helfer, die den Event zu einem vollen Erfolg gemacht haben.
Ich konnte mir zum wiederholten Male ein Bild von den einfachen Lebensumständen der Nepali in den abgelegenen Gebieten machen. Das hat mich umso mehr bestärkt, mit dem Projekt Run for Children hier zu helfen. Menschen, die mit widrigen Alltagsbedingungen zurechtkommen müssen und dabei ihr Lächeln nie verlieren. Ein guter Moment, unsere „Alltagsprobleme“ wieder mal zu reflektieren.