
Was war die Motivation zum Run for Children?
Warum laufe ich oder wie entstand die Idee zum Run for Children?
Bewegung in der Natur ist doch das Schönste, was es gibt. Es hat bei mir 36 Jahre gedauert, bis ich das erkannt habe. Erst dann habe ich Sport als positive Energiequelle entdeckt. Und von positiven Dingen kann man nie genug bekommen. Im Laufe der letzten 10 Jahre ist Sport für mich nicht mehr nur Ausgleich, sondern Lebenseinstellung geworden. Ja, es kann süchtig machen. Ja, ich bin süchtig danach. Es gibt aber wahrlich schlimmere Abhängigkeiten.
Nach Übergewicht und Dauerstress hat mich der Sport wieder auf die Spur gebracht. Und dass es jetzt Extremsport sein soll, zu dem ich mich hingebe, liegt im Auge des Betrachters. Durch das Herantasten an Grenzen und das Überschreiten derselben, das Verschieben der Komfortzone adoptiert der Körper Belastungen. Es mag jemanden extrem vorkommen, dass ich einen 100 Meilen Lauf absolviere oder 24h am Stück renne. Für mich ist es extrem, Dinge zu erledigen, bei denen ich mich nicht wohl fühle, die ich nicht kann. Zum Beispiel als Pilot die ständige Verantwortung für Passagiere zu übernehmen. Oder kranke Menschen zu pflegen. Oder komplizierte physikalische Zusammenhänge zu untersuchen. Da gibt es unzählige Beispiele, die nicht in meiner Komfortzone liegen. Für Menschen, die sich nicht mit Ausdauersport beschäftigen, ist ein Marathon bereits extrem.
Ich mag es, beim Laufen abzuschalten. Neue Gedanken in sich aufkeimen zu lassen. Oder einfach nichts denken und den Wind, die Sonne oder Kälte zu spüren. Allein oder mit anderen, beides hat seinen Reiz. Wenn es aber an Ultradistanzen geht, bist du allein. Du musst Dinge mit dir selbst ausmachen. Kaum jemand absolviert mit dir ein mehrstündiges Lauftraining. Sind Ultraläufer deshalb Eigenbrötler oder Egoisten? Das hängt von der jeweiligen Persönlichkeit ab. Im Allgemeinen kann man aber sagen, dass die Gemeinschaft der Ultraläufer eine sehr starke Gruppendynamik aufweist. Der Zusammenhalt und Respekt gegenüber den Mitstreitern ist grösser als bei anderen Sportarten. Die Freude über den Erfolg des Anderen wird geteilt. Das ist sicher ein Reiz, der mich auf die langen Dinger gebracht hat. Bei den Läufen herrscht eine entspannte Atmosphäre, fast schon meditativ. Trotz Wettkampfanspannung. Du gehst in deinen Körper und lernst immer neue Seiten an dir kennen. Die Intensität ist nie so hoch wie bei kürzeren schnelleren Distanzen. Du nimmst Dinge bewusster wahr. In deiner Umgebung, aber auch an dir selbst. Deshalb sind Ultraläufer auch gern ohne grosses Schnickschnack unterwegs. Es wird oft als Philosophie bezeichnet. Ist aber nichts anderes, als störende Faktoren auszublenden. Was hilft es mir, meine Herzfrequenz bei einem 100km Lauf aufzuzeichnen? Wie motiviert würde ich sein, wenn mir mein Handy sagt: Kilometer 5 von 100? Einige Läufer sind mit Musik unterwegs. Ich geniesse lieber jedes Geräusch um mich herum.
Wie kam es nun aber nun zum Run for Children?
Irgendwann habe ich von den ausgefallensten Wettkämpfen auf unserem Planeten gehört: ein Lauf in der Antarktis, all die Wüstendinger, Läufe in 5000m Höhe usw. Verbunden mit meiner Reiselust genau das Richtige! Und da ich bereits früher verschiedene Institutionen finanziell unterstützt habe, lag es nahe, mit einem aussergewöhnlichen Projekt Aufmerksamkeit zu erregen und etwas Tolles auf die Beine zu stellen. Und da sind wir mittendrin. Ich bekomme viel Respekt und zustimmende Anerkennung. Also von denen, die mich nicht für verrückt halten. Wir sind aber nach wie vor auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Der Bau der Bibliothek in Mainapokhari, Nepal ist ein besonderes Anliegen. Wir wollen den Kindern etwas Nachhaltiges aufbauen. Helft uns dabei mit eurer Spende!
Mein Versprechen: Ich werde alles geben bei den nächsten 5 Wettkämpfen!